Pressemitteilung Düsseldorf den 19.03.2021 Handelsblatt Media Group |Handelsblatt Research Institute

Das Handelsblatt Research Institute veröffentlicht seine neue Konjunkturprognose: Dritte Corona-Welle verzögert den Aufschwung ins zweite Halbjahr

Das Handelsblatt Research Institute (HRI) hat seine Konjunkturerwartungen für das laufende Jahr deutlich nach unten revidiert. Die gerade beginnende dritte Corona-Welle führe dazu, dass von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene Lockerungen vorerst nicht kommen werden und der Lockdown bis weit in das zweite Quartal hinein verlängert werde, schreiben die Experten in ihrer Prognose.
Das HRI erwartet für dieses Jahr nur noch 2,7 Prozent Wachstum; kommendes Jahr dürfte die Wirtschaft dann um 3,7 Prozent zulegen, was vor allem dem starken Rückenwind aus dem zweiten Halbjahr 2021 zu verdanken sein wird. Vor drei Monaten hatte das HRI noch 3,3 Prozent Wachstum in 2021 erwartet.

Angetrieben wird die Erholung zunächst von der anziehenden Auslandsnachfrage. Erstmals seit 2017 würden dieses und nächstes vom Außenhandel wieder spürbare Wachstumsimpulse ausgehen. „Wenn die beiden größten Volkswirtschaften der Welt, die USA und China, boomen, kann dies einer exportorientierten Volkswirtschaft wie der deutschen nur nutzen“, sagte HRI-Präsident Bert Rürup.
Ungeachtet der Erholung geht das HRI von steigender Arbeitslosigkeit aus. Im Jahresdurchschnitt dürfte die Arbeitslosigkeit 2021 um 100.000 und 2022 um weitere 70.000 Personen steigen. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau wäre die Arbeitslosigkeit in 2022 dann um 600.000 Personen höher.

Die Inflation dürfte dieses Jahr deutlich anziehen, nicht zuletzt aufgrund des höheren Ölpreises, steigender Energiepreise infolge der neuen CO2-Abgabe sowie der Rückkehr zum ursprünglichen Umsatzsteuersatz. Außerdem dürften viele Dienstleister das Ende des Lockdowns im Sommer für spürbare Preiserhöhungen nutzen, da diese aufgrund anziehender Nachfrage gut auf dem Markt durchsetzbar zu seien scheinen. Das HRI geht davon aus, dass die Inflation im Jahresmittel sowohl dieses als auch kommendes Jahr bei rund 2,5 Prozent liegen wird.

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