Pressemitteilung Düsseldorf den 31.03.2017 WirtschaftsWoche

Der Deutsche Innovationspreis 2017 geht an Karl Storz, Alere Technologies und Testbirds

Die Gewinner des Deutschen Innovationspreises 2017 wurden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Kesselhaus in München ausgezeichnet. Karl Storz, Alere Technologies und Testbirds konnten mit ihrer Innovation die Jury überzeugen und ihre Trophäen im Beisein von rund 350 Gästen aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft entgegennehmen. Darüber hinaus wurde in diesem Jahr zum ersten Mal der Sonderpreis „Future Thinker“ vergeben. Preisträgerin ist Emmanuelle Charpentier.

In der Kategorie Großunternehmen wurde in diesem Jahr Karl Storz mit dem C-MAC® Pocket Monitor Videolaryngoskop-System zur Intubation von Patienten unter Sicht ausgezeichnet. Das flexible System zur Atemsicherung gewährleistet maximale Patientensicherheit und stellt im Gegensatz zu anderen Videolaryngoskopen eine komplette Intubationsplattform dar. Durch die Bereitstellung einer Vielzahl von Videolaryngoskopen-Größen und -Formen sowie flexiblen Endoskopen können Erwachsene bis hin zu Frühchen intubiert werden und die Versorgung der Atemwege auch in Extremsituationen erfolgen. Durch die Aufnahmefunktion können Intubationen aufgezeichnet und ausgewertet werden. So werden nicht nur Fehler verhindert, sondern auch die Ausbildung junger Ärzte verbessert. Karl Storz hat sich gegen die beiden Mit-Finalisten Axa und Jettainer durchgesetzt.

Preisträger in der Kategorie Mittelständische Unternehmen ist Alere Technologies. Die neu entwickelte Alere Q Plattform ermöglicht die Durchführung von Tests zum spezifischen Nachweis und zur Quantifizierung von DNA oder RNA außerhalb klassischer Laborumgebungen. Dabei verfügt die Plattform über eine integrierte Probenvorbereitung, die es ermöglicht, eine breite Palette von Patientenproben ohne vorgelagerte Präparationsschritte innerhalb nur einer Stunde zu untersuchen und die entscheidende Diagnose zu stellen. Wie wichtig patientennahe molekulardiagnostische Tests sind, hat die Ebola-Epidemie vor Augen geführt und wird aktuell an der Ausbreitung des Zika-Virus sichtbar. Die Jury überzeugte besonders der hohe Innovationsgrad des Alere Q Analysegeräts für die molekulare Diagnostik direkt am Point of Care. Damit verweist Alere Technologies die beiden anderen Finalisten Lesson Nine (Babbel) und AWP-Präzisionsteile auf die Plätze.

Der diesjährige Gewinner in der Kategorie Start-up heißt Testbirds. Ganz nach dem Motto „Testing 4.0 – The Next Generation of Quality“ hat sich Testbirds zur Aufgabe gemacht, mit innovativen Technologien und Services die Qualität von Apps, Webseiten, Wearables, Internet of Things-Anwendungen und weiterer Software auf ein neues Level zu heben. Die in 2012 entwickelte Crowdtesting-Plattform nutzt die Schwarmintelligenz der weltweiten Internetgemeinde um Software-Anwendungen auf echten Geräten und unter Alltagsbedingungen zu testen, um so Fehler in Funktionalität und Usability aufzudecken. Laut Juryurteil ist genau das der große Wettbewerbsvorteil von Testbirds. Das Unternehmen beurteilt nicht nur die reine Funktionalität, sondern auch Optik und das Erlebnis für den User – und das in vielen Sprachen. Die Kunden können auf eine große Vielfalt von Endgeräten zugreifen und die Tester nach Produktzielgruppen auswählen. Ergänzend dazu bietet Testbirds eine Plattform für automatisiertes Software-Testing mit virtuellen Maschinen, das besonders Entwicklern helfen soll, eine Qualitätssicherung mit immer schnelleren Entwicklungszyklen und in agilen Umgebungen zu ermöglichen.

In diesem Jahr wurde zum ersten Mal der Sonderpreis Future Thinker vergeben. Mit dem Preis zeichnet die Jury eine außergewöhnliche Persönlichkeit aus. Als Preisträgerin wurde Emmanuelle Charpentier, Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsforschung in Berlin benannt. Emmanuelle Charpentier ist eine der Entdeckerinnen des CRISPR/Cas-Systems. Ein adaptives Immunsystem, das Bakterien gegen eindringende fremde Gen-Elemente schützt und durch das DNA gezielt editiert werden kann.

Der Deutsche Innovationpreis ist eine Initiative von Accenture, EnBW, Evonik und der WirtschaftsWoche. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Der Preis, der 2009 ins Leben gerufen wurde, würdigt herausragende Innovationen deutscher Unternehmen in den Kategorien Großunternehmen, Mittelständische Unternehmen und Start-ups. Neben Produktneuheiten werden auch innovative Geschäftsmodelle, Prozesse und Services sowie Organisations- und Marketinginnovationen berücksichtigt. Die Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung von Innovationen für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und bringt sie der Öffentlichkeit näher. Alle Einreichungen werden von einer Experten-Jury anhand ihrer Konzeption, Innovationshöhe, Marktchancen, Markterfolg und ihrem Bezug zum Standort Deutschland bewertet.

Die Jury

  • Dr. Miriam Meckel (Vorsitz), Chefredakteurin, WirtschaftsWoche
  • Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstands, Evonik Industries AG
  • Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft
  • Frank Mastiaux, Vorsitzender des Vorstands, EnBW Energie Baden-Württemberg AG
  • Verena Pausder, Gründerin & Geschäftsführerin der Fox & Sheep GmbH
  • Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung, Accenture
  • Cornelia Rudloff-Schäffer, Präsidentin, Deutsches Patent- und Markenamt
  • Dr. Günther Schuh, Direktor, RWTH Aachen Campus GmbH
  • med. Mariola Söhngen, Vorstandsvorsitzende, Mologen AG
  • -Ing. E.h. Manfred Wittenstein, Aufsichtsratsvorsitzender, WITTENSTEIN AG

Der wissenschaftliche Beirat

  • Peter Fritz, Geschäftsführender Gesellschafter, Dr. Peter Fritz Consulting GmbH

Weitere Informationen und Details zu den Finalisten und Preisträgern gibt es unter www.der-deutsche-innovationspreis.de

 

Kontakt:
Kerstin Jaumann
Leiterin Presse & Kommunikation
Tel.: 0211.887-1015
E-Mail: pressestelle@vhb.de

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