Pressemitteilung Düsseldorf den 21.10.2022 Handelsblatt

Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2022 in Frankfurt verliehen

„KI 2041. Zehn Zukunftsvisionen“ von Kai-Fu Lee und Qiufan Chen ist das beste Wirtschaftsbuch des Jahres. – „Autokorrektur. Mobilität für eine lebenswertere Welt“ von Katja Diehl erhält den erstmalig vergebenen Leserpreis.

Für das Buch „KI 2041. Zehn Zukunftsvisionen“, erschienen im Campus Verlag, haben Kai-Fu Lee und Qiufan Chen den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2022 gewonnen. Die Jury wählte das Buch aus einer Shortlist von zehn Titeln. Der Preis wurde am Freitagabend im Rahmen der Frankfurter Buchmesse bei einer feierlichen Gala überreicht. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro.

Die Jury, die aus hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft besteht, entschied sich für das Buch von Lee und Chen, weil es das Thema Zukunftsbewältigung wegweisend behandelt und einen fundierten Debattenbeitrag zu einer der bestimmenden Fragen unserer Zeit liefert. „Es ist so sehr nach vorne gerichtet wie keines der anderen Bücher“, urteilt die Jury. Das Buch sei ein wichtiger Beitrag für Gesellschaft wie Wirtschaft, um das Verständnis von Künstlicher Intelligenz (KI) und ihrer Auswirkungen zu verbessern.

Der renommierte KI-Experte Kai-Fu Lee, ein gebürtiger Taiwanese, und der chinesische Science-Fiction-Autor Qiufan Chen entwickelten gemeinsam die Idee für dieses ungewöhnliche Buch, in dem Chen zunächst in jedem Kapitel eine Geschichte kreiert, der eine „Analyse“ der Technologie folgt, die in der Geschichte im Mittelpunkt stand. Klar zeigen die Autoren die Licht- und Schattenseiten jeder Technologie auf. Der Grundzug des Buchs ist jedoch trotz aller Manipulationsmöglichkeiten optimistisch. „Wie die meisten Technologien ist KI an sich weder gut noch schlecht“, sagt Co-Autor Lee selbst. Das sei bei allen grundlegenden Innovationen so gewesen. Langfristig würden die positiven gesellschaftlichen Auswirkungen auch bei KI stärker zu Buche schlagen. „Denken Sie nur an den enormen Nutzen von Elektrizität, Mobiltelefonen und Internet.“

„Wer es heute bei Anrufen in Firmen mit Chatbots zu tun bekommt, ist gelegentlich genervt und sehnt sich nach menschlicher Kommunikation“, sagt Hans-Jürgen Jakobs, Senior Editor des Handelsblatts und Vorsitzender der Jury. „Aber es hilft ja nicht: Wir müssen uns in allen Facetten mit dem Zukunftsthema KI auseinandersetzen. Dafür liefert das von uns ausgezeichnete Buch eine Blaupause.“

Zum ersten Mal konnten auch die Leserinnen und Leser des Handelsblatts ihren Favoriten wählen. Der undotierte Leserpreis geht an „Autokorrektur. Mobilität für eine lebenswerte Welt“ von Katja Diehl, erschienen im S. Fischer Verlag. Knapp 2.500 Leserinnen und Leser gaben ihre Stimme ab. Die meisten entfielen auf das Buch der Verkehrsexpertin.

Diehl kämpft seit 15 Jahren für das Thema Verkehrswende. Sie ist Bundesvorständin des Verkehrsclubs Deutschland, produziert einen Mobilitäts-Podcast und wirkt als Expertin in verschiedenen Ausschüssen. In ihrem Buch hinterfragt die Autorin die Allmachtstellung des Autos in Deutschland. Die Hamburgerin legt nicht nur dar, wie das Auto zum Verkehrsmittel Nummer Eins werden konnte, sondern zeigt auch die Zwänge auf, die Menschen immer wieder vom Auto abhängig machen.

Der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis wird verliehen vom Handelsblatt, der Frankfurter Buchmesse und der Investmentbank Goldman Sachs, die das Preisgeld stiftet. Die Partner wollen mit der Auszeichnung die Bedeutung des Wirtschaftsbuches bei der Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge unterstreichen und einen Beitrag zur ökonomischen Bildung in der Gesellschaft liefern. Das Motto des Preises lautet daher „Wirtschaft verstehen“. Er wurde bereits zum 16. Mal verliehen.

Teilen: