Pressemitteilung Düsseldorf den 20.10.2023 Handelsblatt

Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2023 in Frankfurt verliehen

„China, mein Vater und ich“ von Felix Lee ist das beste Wirtschaftsbuch des Jahres. – „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ von Sara Weber erhält den Leserpreis.

Für das Buch „China, mein Vater und ich“, erschienen im Ch. Links Verlag, hat Felix Lee den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2023 gewonnen. Die Jury wählte das Buch aus einer Shortlist von zehn Titeln. Der Preis wurde am Freitagabend im Rahmen der Frankfurter Buchmesse bei einer feierlichen Gala überreicht. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro.

Die Jury, die aus hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft besteht, entschied sich für Lees Buch, weil es in besonderer Weise eine ökonomisch fundierte und höchst relevante Geschichte erzählt: „Das Buch verbindet äußerst geschickt und fokussiert persönliches Erleben mit objektiven Veränderungen in der geoökonomischen Weltlage“, urteilt die Jury.

Felix Lee, geboren in Wolfsburg sowie dort, in Shanghai und in Peking aufgewachsen, ist ein ausgewiesener China-Experte. Neun Jahre arbeitete der Journalist als Korrespondent in Peking. „China, mein Vater und ich“ ist sein drittes Buch über die Volksrepublik. Darin schildert er die bewegte Lebensgeschichte seines Vaters – die eng mit der Entwicklung Chinas verbunden ist. Lee beschreibt einen Teil der jüngeren Geschichte Chinas und den atemberaubenden Aufstieg des Landes zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Dabei verwebt er die Erfahrungen seines Vaters und seine eigenen in Deutschland immer wieder mit der Geschichte seiner in der Heimat gebliebenen Familie.

Gleichzeitig gibt das Buch einen kritischen Einblick in die Anfänge Volkswagens in China. Auf der einen Seite der unternehmerische Mut, den es brauchte, um in dem durch Mao Zedong heruntergewirtschafteten Land Potenzial zu sehen. Auf der anderen Seite die fragwürdigen Zugeständnisse, zu denen die Wolfsburger zugunsten des Geschäfts bereit waren. „Unser Siegerbuch schildert einen der großen Wirtschaftstrends aus der Intim-Perspektive eines                          Augenzeugen und macht so Wandel und Umbruch, aber auch Abstieg und Aufstieg bewusst“, sagt Hans-Jürgen Jakobs, ehemaliger Chefredakteur des Handelsblatts und Vorsitzender der Jury.

Zum zweiten Mal konnten auch die Leserinnen und Leser des Handelsblatts ihren Favoriten wählen. Der undotierte Leserpreis geht an „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ von Sara Weber, erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Weber, ehemalige Redaktionsleiterin des Karrierenetzwerks LinkedIn in Deutschland, hat ihr Buch zweigeteilt – zum einen liefert sie eine Bestandsaufnahme der Situation, in der sich die Arbeitnehmer von heute befinden. Zum anderen analysiert sie im hinteren, größeren Teil die Probleme ebenjener Arbeitswelt – und deren mögliche Lösungen. Damit hat sie den Nerv der Leserinnen und Leser getroffen.

Der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis wird verliehen vom Handelsblatt, der Frankfurter Buchmesse und der Investmentbank Goldman Sachs. Die Partner wollen mit der Auszeichnung die Bedeutung des Wirtschaftsbuches bei der Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge unterstreichen und einen Beitrag zur ökonomischen Bildung in der Gesellschaft liefern. Das Motto des Preises lautet daher „Wirtschaft verstehen“. Er wurde bereits zum 17. Mal verliehen.

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