Pressemitteilung Düsseldorf den 17.01.2019 Handelsblatt

Handelsblatt erweitert die Hall of Fame der Familienunternehmen um Martin Krengel, Stefan Messer sowie das Unternehmer-Trio Renate Pilz, Susanne Kunschert und Thomas Pilz

Das Handelsblatt nimmt weitere herausragende Unternehmerpersönlichkeiten in die Hall of Fame der Familienunternehmen auf: Vor rund 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wurden am Mittwochabend im feierlichen Ambiente des Münchener The Charles Hotels die unternehmerischen Leistungen von Renate Pilz, Susanne Kunschert und Thomas Pilz von der Pilz GmbH & Co. KG sowie Martin Krengel, Vorstandsvorsitzender der Wepa SE, und Stefan Messer, Chef der Messer Group, ausgezeichnet. Posthum wurde zudem Prof. Dr. Berthold Leibinger, langjähriger Gesellschafter des Maschinenbauers Trumpf, für sein Lebenswerk geehrt.

Die schwäbische Unternehmerin Renate Pilz übernahm 1994 die Führung der Pilz GmbH & Co. KG, einem Spezialisten für sichere Automatisierung, nachdem ihr Mann einige Jahre zuvor bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen war. Sie formte den Mittelständler zum Global Player, begeisterte ihre Kinder für das Unternehmen und übergab die Geschäfte vor einem Jahr komplett an ihre Tochter Susanne Kunschert und ihren Sohn Thomas Pilz. „Renate Pilz und ihre Kinder haben die Kraft gespürt, die einer Familie innewohnen kann. Sie haben Enormes durchgemacht und Enormes geleistet. Dafür gebührt ihnen Anerkennung“, sagt der Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen Stefan Heidbreder in seiner Laudatio. Weltweit bekanntestes Produkt von Pilz ist der rote Pilz-Not-Aus-Knopf – kurz PNOZ-Knopf – der unter anderem an Touristenattraktionen wie dem London Eye oder der Seilbahn zum Zuckerhut in Rio de Janeiro im Einsatz ist. Inzwischen steht das Unternehmen aber auch für weitere Innovationen, die ebenfalls das Zeug dazu haben, Industriegeschichte zu schreiben. Dazu zählen beispielsweise Sensoren, die die Zusammenarbeit von Robotern und Menschen ohne Schutzzäune erlauben, oder SafetyEYE, das weltweit erste Kamerasystem, das eine dreidimensionale Raumüberwachung ermöglicht.

Zusammen mit seinen Brüdern Paul, Wolfgang und Joachim ist es Martin Krengel gelungen, die 1948 von seinem Vater Paul Krengel Senior gegründete Westfälische Papierfabrik zum drittgrößten Hygienepapierhersteller in Europa auszubauen. Die Wepa Gruppe setzt heute 1,2 Milliarden Euro um und beschäftigt 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ganz Europa. Martin Krengel, der jüngste Sohn des Firmengründers, hat das Unternehmen in dem wettbewerbsintensiven Geschäft innerhalb weniger Jahre zu einer festen Größe etabliert und 2008 einen italienischen Wettbewerber übernommen, der genauso viel Umsatz wie Wepa erzielte. Die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie steigende Rohstoffpreise erforderten es, zwischenzeitlich einen Finanzinvestor ins Familienunternehmen zu holen. Seit 2012 ist die Firma jedoch wieder komplett in Familienhand und setzt weiter auf Wachstum und Nachhaltigkeit. Handelsblatt-Chefredakteur Sven Afhüppe lobt in seiner Laudatio: „Die Art und Weise, wie Martin Krengel den Familienbetrieb mittlerweile seit Jahrzehnten führt und welche Bedeutung Begriffe wie Verantwortung, Nachhaltigkeit, Respekt und Zusammenhalt haben, das ist einfach vorbildlich.“

Stefan Messer leitet die Messer Group aus Bad Soden im Taunus in dritter Generation. Die Gruppe ist mit einem Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro der größte privat geführte Hersteller von Industriegasen weltweit. Der Unternehmer hat eine der spektakulärsten Übernahmen der deutschen Wirtschaftsgeschichte gestemmt, als er 2004 mehreren Finanzinvestoren die Mehrheit an der Firma wieder abkaufte und sie vollständig zurück in Familienhand brachte. In den Jahren danach führte Stefan Messer die Gruppe zu neuer Größe – immer angetrieben von dem Ziel, das Erbe über die Generationen zu erhalten. „Durch seinen beharrlichen Einsatz hat er sich großen Respekt verschafft“, sagt Vera-Carina Elter, Bereichsvorstand Familienunternehmen bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG, in ihrer Laudatio. Auch von persönlichen Rückschlägen habe er sich nie entmutigen lassen. Jetzt setzt der Unternehmer zum nächsten großen Schritt an: Messer will fast das gesamte Geschäft des Konkurrenten Linde in Nord- und Südamerika übernehmen und so die Position der Gruppe im globalen Wettbewerb mit börsennotierten Konzernen wie Linde, Air Liquide und Air Products stärken.

Eine besondere Würdigung erhält Prof. Dr. Berthold Leibinger posthum für sein Lebenswerk. Die Jury hat einstimmig beschlossen, den langjährigen Gesellschafter und Vorstandsvorsitzenden der Trumpf GmbH & Co. KG zusätzlich zum Ehrenmitglied der Hall of Fame der Familienunternehmen zu benennen. Mitglied der Hall of Fame ist er bereits seit dem Jahr 2009. „Berthold Leibinger war einer der größten Unternehmerpersönlichkeiten der Republik, ein Pionier, der stets groß gedacht und immer Großes bewegen wollte“, sagt Sven Afhüppe in seiner Laudatio. Unter der Führung von Leibinger, der nicht nur für seine unternehmerischen Leistungen, sondern auch für seine zahlreichen Erfindungen bekannt war, hat sich Trumpf vom schwäbischen Mittelständler zu einem der weltweit führenden Hersteller von Werkzeugmaschinen entwickelt. Berthold Leibinger ist im Oktober 2018 im Alter von 87 Jahren gestorben.

Mit der Hall of Fame der Familienunternehmen zeichnet das Handelsblatt jedes Jahr mit freundlicher Unterstützung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG und der Stiftung Familienunternehmen herausragende Persönlichkeiten aus Familienkonzernen und mittelständischen Firmen aus. Neben einem erfolgreichen Wirken in der Unternehmensführung bewertet die Jury dabei auch die Leistung der Familie, wenn diese als Haupteigner maßgeblich und erfolgreich auf die Strategie des Unternehmens einwirkt. Weitere Kriterien sind unter anderem die dauerhafte Sicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen durch Innovation und herausragende Produktivität, umweltgerechtes Wirtschaften sowie soziales und kulturelles Engagement.

Bisherige Mitglieder der Hall of Fame der Familienunternehmen:
2018: Alexandra Schörghuber, Angelique Renkhoff-Mücke, Dr. Klaus Murjahn und Dr. Ralf Murjahn; Ehrenmitglied: Siegfried Meister
2017: Dr. Antje von Dewitz, Dr. Manfred Fuchs, Baldwin und Nikolaus Knauf
2016: Nicola Leibinger-Kammüller, Jörg Sennheiser, Roland Mack
2015: Hans Peter Stihl, Prof. Dr. Michael Popp, Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann; Mitglieder – Next Generation: Oliver, Marc und Alexander Samwer
2014: Regine und Erich Sixt, Dr. Peter-Alexander Wacker
Ehrenmitglied: Carl Gottfried Wilhelm Hagenbeck
2013: Helga und Erivan Haub, Prof. Dr. Anton Kathrein
Ehrenmitglieder: Bertha Benz, Dr. August Oetker
2012: Prof. E.h. Klaus Fischer, Martin Kannegiesser und Bernard Meyer
Ehrenmitglieder: Margarete Steiff und Johann Vaillant
2011: Dr. Jürgen Heraeus, Dr. Markus Miele, Dr. Reinhard Zinkann, Gerhard Winklhofer
Ehrenmitglieder: Hermann Bahlsen, Robert Bosch, Rosemarie Veltins
2010: Friedrich von Metzler, Dr. Heinrich Weiss
Ehrenmitglieder: Melitta Bentz, Albert Boehringer, Carl von Linde, Carl Zeiss
2009: Dr. Martin Herrenknecht, Prof. Dr. Berthold Leibinger
Ehrenmitglieder: Dr. Heinrich Dräger, Dr. Konrad Henkel, Irene Kärcher, Alfred
Freiherr von Oppenheim, Emil Underberg

Die Mitglieder der Jury:
Sven Afhüppe (Vorsitz), Chefredakteur Handelsblatt
Klaus Becker, Sprecher des Vorstands, KPMG AG
Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen
Dr. Martin Herrenknecht, Vorstandsvorsitzender, Herrenknecht AG
Dr. Hubertine Underberg-Ruder, Präsidentin des Verwaltungsrats, Underberg AG
Friedrich von Metzler, Gesellschafter, B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA
Susanne Veltins, Eigentümerin, Brauerei Veltins

Weitere Informationen, Porträts, Chroniken und Impressionen der Veranstaltung gibt es unter: www.handelsblatt.com/hall-of-fame

 

Kontakt:
Kerstin Jaumann
Leiterin Presse & Kommunikation
Tel.: +49 (0)211 – 887 1015
E-Mail: pressestelle@handelsblattgroup.com

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