Pressemitteilung Düsseldorf den 20.12.2019 Handelsblatt Research Institute

Handelsblatt Research Institute veröffentlicht Winter-Konjunkturprognose

Die deutsche Wirtschaft muss sich auf ein weiteres schwaches Jahr einstellen. Nach 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum im zu Ende gehenden Jahr 2019 wird die gesamtwirtschaftliche Leistung im Jahr 2020 um 0,9 Prozent wachsen. Für 2021 rechnet das Handelsblatt Research Institute (HRI) mit 1,0 Prozent Wachstum und ist damit deutlich pessimistischer als viele andere Prognostiker.

„Vor allem die deutsche Industrie muss sich auf eine längere Durststrecke einstellen“, sagt HRI-Präsident Bert Rürup. Die Industrie sollte sich nicht darauf verlassen, dass in der absehbaren Zukunft ähnlich hohe Wachstumsraten wie in der zurückliegenden Dekade realisiert werden können. „Unternehmensleitungen und Politik wären gut beraten, nicht von einer schnellen Rückkehr zu den Verhältnissen der letzten Jahre auszugehen, wohl aber sollten sie Notfallpläne in den Schubladen haben.“ Faktisch befindet sich die deutsche Industrie bereits seit knapp zwei Jahren im Abschwung.

Der im Jahr 2006 begonnene Beschäftigungsaufbau neigt sich laut HRI dem Ende zu. Zwar suchten viele Mittelständler, Dienstleister und Baubetriebe noch immer händeringend Personal. Weil aber der Stellenabbau in der Industrie weitgehend über Fluktuation und Vorruhestand erreicht werde, dürfte der Fachkräftemangel sich sogar eher noch verschärfen. Das HRI erwartet daher, dass 2019 der Höhepunkt der Beschäftigung erreicht wurde und die Erwerbstätigkeit bis 2021 um rund 50.000 Personen bis 2021 sinken wird.

Die anhaltend schwache Konjunktur, das Auslaufen des Beschäftigungsbooms sowie allenfalls noch moderate Lohnerhöhungen werden auch auf die Stimmung der Verbraucher drücken und die Dynamik des privaten Konsums abschwächen, so das HRI. Ungeachtet dessen bleibt der Konsum mit Zuwachsraten von rund einem Prozent die Stütze des gesamtwirtschaftlichen Wachstums; Außenhandel und Investitionen fallen als relevante Wachstumstreiber aus.

Die komplette Winter-Konjunkturprognose können Sie hier nachlesen:

http://research.handelsblatt.com/de/produkte/konjunkturprognose/

 

 

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