Pressemitteilung Düsseldorf den 15.12.2023 WirtschaftsWoche

Neuer Index untersucht den Digitalisierungsfortschritt deutscher Großstädte

Wo stehen die deutschen Großstädte bei der Digitalisierung? WirtschaftsWoche, o2 Telefónica und IW Consult untersuchen in einem neuen Ranking „Deutschlands digitalste Städte“ den Digitalisierungsfortschritt aller 71 kreisfreien Städte in Deutschland mit mehr als 100.000 Einwohner:innen.

Ausgewählte Ergebnisse:

  • Digitale Vorreiterstädte wie Freiburg, Ingolstadt oder Hamburg bieten ein vergleichsweise breites Portfolio an digitalen Verwaltungsservices an. Zudem sind einige Services in hohem Umfang digitalisiert, z. B. Gewerbeanmeldung, Kfz-Ummeldung oder Kita-Reservierung.
  • Nachzügler wie Ludwigshafen, Mülheim oder Koblenz bieten nur wenige Verwaltungsleistungen in digitaler Form an.

Im Auftrag von WirtschaftsWoche und o2 Telefónica hat IW Consult, eine Tochterfirma des Instituts der deutschen Wirtschaft, erstmals einen konsequent aus Nutzersicht ermittelten Digital-Index zur Erfassung und Kommunikation der Digitalisierungsfortschritte in Deutschlands Kommunen erstellt. Dafür wurden Piloterhebungen (i. S. v. Eichmessung) für die digitale Infrastruktur und digitale Verwaltungsleistungen durchgeführt. Diese zwei Teilindizes wurden mittels Lebenslagenkonzept anhand von sechs Indikatoren und 44 Erfassungsparametern operationalisiert.

Die Untersuchung zeigt, dass die Digitalisierung in Deutschland schleppend voranschreitet. Trotz intensiven Netzausbaus zeigt der Index gerade bei Gigabitanschlüssen noch eine recht hohe Spannweite in der Versorgung mit digitaler Infrastruktur zwischen den einzelnen Städten. Insbesondere im Bereich der Verwaltung fällt der tatsächliche Umsetzungsstand deutlich hinter die politischen Ambitionen zurück. Das als „Booster“ gedachte Onlinezugangsgesetz hat bislang die erhoffte Wirkung nur unzureichend entfaltet. Als wesentliche Gründe führen die Experten von IW Consult neben mangelnden Ressourcen und Personalengpässen vor allem institutionelle Hürden und falsche Prioritätensetzungen an. Auch das vom Onlinezugangsgesetz für die Software-Entwicklung avisierte „Einer-für-alle“-Prinzip greift noch viel zu wenig. Bundesweite Plattformen sind teilweise vorhanden, häufig konzentrieren sich Kommunen jedoch auf die Entwicklung digitaler Nutzer-Frontends, ohne die Backend-Prozesse adäquat in gleichem Umfang zu digitalisieren. Auf diese Weise bleiben wertvolle Potenziale medienbruchfreier Prozesse ungenutzt.

„Mit diesem neuen Index durchleuchten wir erstmals, wie weit die großen deutschen Städte bei der Digitalisierung wirklich sind”, sagt Horst von Buttlar, Chefredakteur der WirtschaftsWoche. „Die Ergebnisse machen transparent, wo es Leuchttürme gibt, von denen man lernen kann, und wo die Baustellen sind.”

„Die Zukunft eines Landes beruht heutzutage auf seinen digitalen Lebensadern. Nur eine schnell fortschreitende Digitalisierung sichert nachhaltiges Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Das Fundament alles Digitalen bilden resiliente, wachsende Netzinfrastrukturen“, sagt Markus Haas, CEO von o2 Telefónica. „Einzelne Städte zeigen, wie sie mit digitalen Lösungen einen Mehrwert für ihre Einwohnerinnen und Einwohner sowie für die Unternehmen vor Ort schaffen.“

Die ausführlichen Ergebnisse des Rankings „Deutschlands digitalste Städte“ stehen unter www.wiwo.de zur Verfügung.

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